„Keinzelfall“ Nürnberg – 09.12.2012

„Das  ist  doch nur ein Einzelfall“ oder „Naja, ist ja nur eine private  Meinung“ –  mit dieser und ähnlichen Floskeln werden regelmäßig  Warnungen und Kritik  an Diskriminierung und ausgrenzendem Verhalten  abgewiegelt. Rassismen,  Antisemitismus, Sexismus, Abelismus,  Biologismus und alle artverwandten  Formen von Ausgrenzung werden so im  Alltag zu einer einer Lapalie. Doch  die Verharmlosung von  diskriminierenden Äusserungen ist der erste  Schritt in die Normalität  von Unterdrückung und Ausgrenzung. Unser  alltäglicher Sprachgebrauch  ist durchsetzt von diskriminierenden  Sprachelementen und die  alltägliche Toleranz gegenüber Ausgrenzung  vermengt sich mit Halbwissen  und Hörensagen zu einem gefährlichen  Nährboden für fremdenfeindliche  Strömungen, Alltagssexismus und  subkulturelle Diskriminierung.

Mit  „Kein Einzelfall“ stellen die Piraten klar: bei uns hat Diskriminierung  keinen Platz. Wir wollen Aufklären, den Menschen helfen, solches  Verhalten zu erkennen und dagegen Argumente liefern.

Der Veranstaltungsort im Nürnberger Informationszentrum wird dem Thema besonders gerecht. Vor den Vorträgen und den darauf folgenden Diskussionspanels wird ein moderierter Rundgang über das ehemalige Reichsparteitagsgelände und die Ausstellungsräume des Zentrums für alle Teilnehmer angeboten. In  kurzen Modulen werden wir an diesem Tag unterschiedliche Aspekte von  Rassismus, Antisemitismus und anderer kulturell motivierter  Diskriminierung diskutieren.

 
Referenten und Vorträge:

 

Cornelia Otto, Berlin
„Meinungsfreiheit  und Menschenwürde.“

Wie gesellschaftliche Normen entstehen und warum es  wichtig ist, sich gegen Diskriminierung auszusprechen.

Harry Liebs, Berlin
„Antisemitismus und Antizionismus“

Das Messen mit Zweierlei Maß ist eine häufige Figur, in der  Antisemitismus sich auch heute noch in Deutschland zeigt. Antisemitismus  unterscheidet sich dabei grundlegend von anderen Formen rassistischer  Diskriminierung. Während Rassismus in der Regel Menschen abwertet, als  „Minderwertig“ klassifiziert, unterstellt der Antisemitismus Juden eine Art „dämonischen Macht“, häufig direkt verknüpft mit  Verschwörungstheorien. Harry Liebs erklärt, wie man die Denkfiguren von  Antisemitismus und Antisemitismus erkennt und vermeidet, ihr auf den Leim zu gehen.

Jörg Blumtritt, München
„Querfront erklärt.“

Hintergründe und Geschichte der rechtsradikalen Bündnisstrategie Querfront“

Syvia Lancaster – Manchester
„Subkulturelle Diskriminierung / Hate Crime“

Sylvia  von der „Sophie Lancaster Foundation“ aus Manchester wird berichten, welche extremen Ereignisse aus dem Hass auf Personen in Subkulturen entstehen können. Ihre Tochter wurde aufgrund ihres Gothic Styles zusammen mit ihrem Freund in einem Stadtpark erschlagen. Sie wird  aufzeigen, gegen welche Hindernisse Angehörige von Subkulturen zudem  kämpfe müssen, um gehört zu werden und versuchen Auswege aus dieser  Situation aufzuzeigen.

Die Anmeldung kann über die Wikiseite oder per E-Mail an Dominik.Kegel@Piraten-mfr.de erfolgen. Hier findet ihr auch die Tagesordnung, die Anfahrtsskizze und alle Uhrzeiten.


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