Piratenpartei Roth kritisiert Sozialministerin Haderthauer

Das seit Monaten überfüllte Erstaufnahmelager für Asylsuchende in Zirndorf darf endlich auf eine Entspannung der Situation hoffen. Dort müssen die Menschen seit Wochen in den Gebetsräumen, in Garagen oder sogar in vom BRK errichteten Zelten ausharren, weil es in den vorgesehenen Gebäuden nicht genug Platz für sie gibt.

Nun sollen, laut Sozialministerin Haderthauers Aussage von Mittwoch gegenüber der Süddeutschen Zeitung, bereits kommende Woche etwa 100 Asylsuchende in die Otto-Lilienthal-Kaserne bei Roth ziehen. Dominik Kegel, Direktkandidat für den Landtag in Roth und politischer Geschäftsführer der Piratenpartei in Mittelfranken dazu: „Es ist ja begrüßenswert, dass Frau Haderthauer nun neben der unsinnigen Debatte über Alkoholverkauf an Tankstellen doch noch ein bisschen Zeit für echte Themen findet, aber sie dreht sich noch immer im Kreis.“
Seit einigen Wochen protestieren Flüchtlinge in vielen Städten Deutschlands gegen die Zustände in den Asylheimen und die eingeschränkten Lebensbedingungen wie zum Beispiel durch die Residenzpflicht. Eine Gruppe Asylsuchender kam vor gut einer Woche nach einem Protestmarsch von 600 Kilometern aus Würzburg am Pariser Platz in Berlin an. Seitdem beschäftigt sich die Politik wieder intensiver mit dem Thema. Die Piratenpartei Bayern fordert in ihrem Programm ein Recht auf Bildung und Teilhabe sowie die menschenwürdige Unterbringung außerhalb von Gruppenunterkünften für Asylsuchende.
„Es ist schon erschreckend, wie viele Menschen glauben, dass die Flüchtlinge keine Lust hätten zu arbeiten oder Deutsch zu lernen. Dass sie es aber gar nicht dürfen, wissen die wenigsten. Dass sich die Asylantragszahlen seit 2000 mehr als halbiert haben und es das Sozialministerium in Bayern trotzdem nicht fertigbringt, eine ordentliche Unterbringung zu gewährleisten, ist ein echtes Armutszeugnis für Schwarz-Gelb“, kritisiert Kegel.


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