In Weißenburg darf am Karfreitag kein Schach gespielt werden

Das Tanzverbot am kommenden Karfreitag wirft die Frage nach Trennung von Staat und Religion auf

Jedes Jahr zur Karwoche finden die mittelfränkischen Schachmeisterschaften statt, dieses Jahr in Weißenburg. Da der Oberbürgermeister Jürgen Schröppel den erneuten Konflikt mit den christlichen Kirchen scheute, verknüpfte er die Erlaubnis am Karfreitag Schach zu spielen an die Zustimmung der Kirchen. Diese verwehrten dem Veranstalter jedoch die Austragung der Spiele. Nun finden die Meisterschaften in verkürzter Form statt und werden von einem Großteil der Teilnehmer boykottiert.

Daniel Gruber, stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei im Bezirk Mittelfranken, kommentierte diese Bevormundung in einer Stellungnahme mit den Worten:
„Ich möchte nochmals herausstellen, dass es sich um Schach handelt. Ich kann mir kaum eine Beschäftigung vorstellen, diesen sogennanten „stillen Feiertag“ noch ruhiger zu begehen. Es ist auch bemerkenswert, dass die Meisterschaften bisher jedes Jahr am Karfreitag stattfinden konnten, nur nicht in Weißenburg.“

Die Forderung Grubers, die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit auch als solche umzusetzen und den Bürgerinnen und Bürgern nicht vorzuschreiben, wann sie nun Schach spielen dürfen und wann nicht, wird in einer Kundgebung dazu Platz finden.

„Auch wenn es für den TSV 1860 als Veranstalter kein Trost sein wird, so freue ich mich dennoch, dass durch die Anmeldung der Kundgebung „‚Das Feiertagsgesetz Schachmatt setzen!'“ eine Möglichkeit geschaffen wurde, den Karfreitag bei einer Partie Schach genießen zu können. Die Kundgebung findet ab 15:00 Uhr auf dem Martin-Luther-Platz in Weißenburg statt.“


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